Chorleitung und KI

Das Thema “Künstliche Intelligenz” geht auch an uns Chorleitenden nicht spurlos vorüber, kürzlich gab es einen interessanten Post in einer ChorleiterInnen-Gruppe auf Facebook, dabei ging es um KI-basierten Gesang und seine Einsatzmöglichkeiten für unsere Branche. Die angeregte Diskussion gab mir noch ein paar Impulse, ich war schon länger auf der Suche nach einer Software, die meine Arrangements zum Klingen bringt. Aber warum eigentlich? Ich könnte es doch selbst singen und aufnehmen, oder geeignete SängerInnen meiner Chöre fragen, ob sie mir behilflich sein können. Die Wahrheit ist aber, dass dieser Prozess recht aufwendig ist, zumindest dann, wenn das Ergebnis professionellen Ansprüchen gerecht werden soll.

Aber gehen wir einen Schritt zurück, was ist denn mein Use Case, für was brauche ich KI-generierten Gesang?

Arrangements

Da ist zunächst die Möglichkeit, meine Arrangements zum Klingen zu bringen, so kann ich meinen Chören eine Vorstellung davon geben, wie sich das Stück am Ende anhören wird. Da ich seit einiger Zeit auch Arrangements verkaufe, kann ich diese damit viel besser vermarkten, schließlich muss man es potenziellen Käufern so einfach wie möglich machen.

TeachMe-Files

Für mich ist es auch hilfreich, wenn meine SängerInnen ihre Stimmen zu Hause üben können. Bisher habe ich dazu einfach die Stimmen des Arrangements mit einem Klaviersound direkt aus dem Notensatz-Programm exportiert, das funktioniert zwar, vermittelt aber nur Tonhöhe und Rhythmus. Ich erhoffe mir, dass es einfach mehr Spaß macht, wenn die Stimme richtig vorgesungen wird. Als Highlight habe ich noch einen Player gebaut, mit dem man verschiedene Konstellationen testen kann, z.B. Stimme(n) stummschalten, Lautstärke und Panorama anpassen, mitten im Stück beginnen.

Software

Ich habe intensiv recherchiert und mich letztlich für das Programm Synthesizer V von Dreamtonics entschieden, die Qualität der Stimmen und die Tatsache, dass man das Programm kaufen kann und kein Abo abschließen muss, haben mich überzeugt. 

Kritik

Die Ergebnisse sind beeindruckend, obwohl ich noch längst nicht alle Möglichkeiten des Programms voll ausgeschöpft habe. Trotzdem gibt es Einschränkungen, die Aussprache ist hin und wieder nicht ganz nach meinem Geschmack, beim “dn” im Bass musste ich ein wenig tricksen, es klingt aber immer noch nicht ganz so wie ich es gerne hätte. Leider “spricht” das Programm momentan nur englisch, chinesisch und japanisch. Spanisch ist in Planung, ob es deutsch lernen wird, weiß ich noch nicht.

Fazit

Ich bin bis hierhin recht zufrieden, die Ergebnisse meiner Experimente mit der KI könnt Ihr auf der Seite “Kings and Queens” sehen und hören. 

Habt Ihr Fragen oder Anmerkungen? Ich freue mich über eure Kommentare! 

 

Nachtrag

Martins Kommentar hat mich dazu angeregt ein kurzes Beispiel in deutsch zu veröffentlichen. Ich bin durch eine Google Suche über diesen Beitrag bei Reddit gestolpert, darin findet Ihr den Link zu einem deutschen Wörterbuch. Dieses habe ich importiert und dann dieses kleine Beispiel generiert, aus meiner Sicht ist es aber nicht zu gebrauchen.

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